Whole Institution Approach

Zehnter Baustein

Der ganzheitliche BNE-Ansatz für Organisationsentwicklung

Der Whole Institution Approach formuliert für Bildungseinrichtungen das Ziel, Nachhaltigkeit rundum in den Blick zu nehmen und auf allen Ebenen und Managementbereichen der Organisation im Sinne einer ganzheitlichen Vorgehensweise als lernende Organisation umzusetzen.
Die Definiton des Whole Institution Approach und weiterführendes Material dazu finden Sie beim >>> Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Foto: Bruno-Neurath-Wilson

Wenn ein Lernort der Erwachsenbildung einen Whole Institution Approach verfolgt, ist Bildung für nachhaltige Entwicklung nicht nur ein Thema in den Angeboten, sondern auch die Lernprozesse und Methoden werden auf BNE ausgerichtet. Der Lernort orientiert die Bewirtschaftung der eigenen Institution an Prinzipien der Nachhaltigkeit, indem die Mitarbeitenden beispielsweise bewusst mit Energie und Ressourcen umgehen oder für die Verpflegung regionale und fair erzeugte Bio-Produkte angeboten werden. Auch Weiterbildungsmaßnahmen für Lehrende und Verwaltungsmitarbeitende gehören dazu und das Einbinden aller in Entscheidungsprozesse. Lernorte mit ganzheitlichem Ansatz kooperieren darüber hinaus mit der kommunalen Verwaltung und weiteren Partnern wie etwa Sport- oder Migrantenvereinen.

Whole Institution ApproachHandlungsfelder der Organisationsentwicklung im Rahmen des Whole Institution Approach >>> Grafik anklicken für eine große Ansicht

Quelle: Praxishandbuch. Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kommune gestalten, zum Download beim >>> Bundesministerium für Bildung und Forschung

Handreichung mit Tipps für Institutionen und Organisationen zur Ausgestaltung eines Whole Institution Approach: „Nachhaltigkeit 360 ° im Bereich des non-formalen und informellen Lernens“, zum Download beim >>> BNE-Portal

Ressourcen und Infrastruktur


Handlungsfeld

BNE in einer nachhaltig arbeitenden Bildungseinrichtung:
Whole Institution Approach

Bildungseinrichtungen entwickeln im Idealfall nicht nur Bildungsangebote für andere, sondern sind selbst eine lernende Organisation. Im Kontext BNE bedeutet dies, Nachhaltigkeit als Lernfeld anzubieten und als Organisation in möglichst vielen Bereichen nachhaltig wirksame Entscheidungen zu treffen.

Dieser Ansatz ermöglicht es, die inhaltliche und methodische Arbeit durch eigene Erfahrungen in der Umsetzung zu ergänzen und so immer wieder auf neue Aspekte nachhaltigen Lernens und Handelns zu stoßen.

Ganzheitlicher Ansatz für Institutionen
(angelehnt an Bilgram & Viehöfer 2019)
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Die Grafik macht die Verknüpfung zwischen der Nachhaltigkeit in der Bewirtschaftung einer Einrichtung und den drei anderen Aufgabenfeldern deutlich, die BNE konzeptionell ermöglichen.
Die Integration aller vier Aufgabenfelder erhöht den Eindruck der Authentizität der Einrichtung und bietet zugleich konkrete Lernfelder für alle Funktionsbereiche und Mitarbeitenden.

Reflexionsfragen

  • Nutzen wir geeignete Lernorte? Sind sie inspirierend? Sind sie gut erreichbar, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln?
  • Wie sind unsere Lernorte ausgestattet? Haben wir Kriterien zur nachhaltigen Beschaffung, Erhaltung, Pflege entwickelt und setzen wir sie ein?
  • Genügen die eingesetzten Lernmaterialien den Anforderungen einer guten BNE? Werden sie den Teilnehmenden in ihrer Unterschiedlichkeit gerecht? Wie unterstützen wir unsere Lehrenden bei der Erstellung BNE-gerechter Materialien?
  • Achten wir auf fairen Einkauf und nachhaltige Produktion? Wie erreichen wir es, dass alle Mitarbeitenden unsere Kriterien kennen und einhalten können?
  • Wie nehmen wir auf Unterkunft und Verpflegung Einfluss? Achten wir bei der Beschaffung und Zubereitung von Nahrungsmitteln auf umweltverträgliche Erzeugung, fairen Handel, Regionalität und sparsamen Umgang?
  • Gestalten wir Räumlichkeiten naturnah und gesund?
  • Beteiligen wir unsere Lehrenden und Lernenden an unseren Zielen und kennen wir ihre Bedürfnisse?

Was tun?

Den Weg zum Whole Institution Approach gehen Sie leichter, wenn Leitungskräfte die Werte und Grundprinzipien der nachhaltigen Entwicklung und des globalen Lernens in die „DNA“ ihrer Einrichtung einschreiben: indem sie ihre Steuerung und ihre Managementinstrumente so weiterentwickeln, dass nachhaltiges, ressourcenschonendes, zukunftsorientiertes, gerechtes und global verantwortliches Entscheiden und Handeln kontinuierlich integriert wird – siehe auch Handlungsfeld >>> Leitungshandeln als strategische Verantwortung für BNE.

Von zentraler Bedeutung ist es, dass Sie die Mitarbeitenden entsprechend ihrer Verantwortungsbereiche in die Entwicklung einbeziehen und auf die Reise durch den Transformationsprozess einladen – siehe auch Basiswissen >>> BNE zur Aufgabe der Erwachsenenbildung machen.

Auf der Suche nach Verbesserungsideen für eine nachhaltige Infrastruktur können Sie Expertinnen und Experten aus entsprechenden Institutionen aus Ihrem Netzwerk einladen: ein fremder Blick findet die blinden Flecken – vielleicht entwickelt sich eine Einladung auf Gegenseitigkeit?

Anregungen

Handreichung des Deutschen Volkshochschulverbandes >>> „Bildung für nachhaltige Entwicklung an Volkshochschulen“

Auf der Seite der >>>Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Hessen e.V.  finden Sie Materialien für verschiedene Bildungsbereiche, die genauso gut auf die eigene Organisation angewendet werden können.

Sehr informativ zum Umgang mit Energie in Bildungseinrichtungen ist die >>> Broschüre des Projekts vhs goes green

und zum Umgang mit Energie in Sportstätten die Übersicht des >>> Deutschen Sportbundes.