PB Hessen BNE-Spezial

Achtzehnter Baustein

Hier finden sich alle im Rahmen unserer verschiedenen Projekte eigens für das Thema BNE neu entwickelten und konzipierten Materialen.

Zukunft gestalten – der BNE-Podcast für die Erwachsenenbildung

Gefördert aus Mitteln des Landes Hessen 2023.

Hier erfahren Sie, warum Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) für die Erwachsenenbildung wichtig ist, welche Voraussetzungen sie hat, wie sie konkret funktioniert, warum und wie es mit anderen gemeinsam einfacher ist und wie Sie das alles trotz der Anforderungen des Alltags in Ihre Bildungseinrichtung gut integrieren können.

 

 

>>> Episode 0  Einführung in die Podcast-Reihe
Silke Töpfer, Eva Heinold-Krug und Antje van Look, Paritätisches Bildungswerk Hessen e.V.

>>> Episode 1  Was ist BNE und wozu brauchen wir sie überhaupt?
Stefan Rostock, Germanwatch e.V., Bonn

>>> Episode 2  Wie lernt man eigentlich Transformation?
Dr. Antje Brock, Institut Futur, Freie Universität Berlin

>>> Episode 3  Wie geht es denn genau? Was braucht es, um wirksame BNE-Angebote zu machen?
Antje van Look, Biosphärenreservat Pfälzerwald

>>>  Episode 4  Gemeinsam geht es leichter. Sich mit anderen Akteuren austauschen und zusammenarbeiten.
Eva Heinold-Krug, Erwachsenenbildnerin und Organisationsentwicklerin, Mainz

>>>  Episode 5  Was mache ich, wenn ich BNE umsetzen will und mir immer wieder etwas dazwischenkommt?
Dr. Sonja Geiger, Murdoch University Perth, Australien


BNE-Simulationstag

Gefördert aus Mitteln des Landes Hessen 2020.

Der BNE-Simulationstag bietet eine anregende und kreative Auseinandersetzung mit dem Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und ist für Weiterbildungseinrichtungen konzipiert, die sich mit den folgenden Fragen auseinandersetzen wollen:

    • Ist Bildung für nachhaltige Entwicklung für uns eine strategische Option?
    • Wie weit ist der Weg zu einer BNE-Einrichtung für uns?
    • Welche Konsequenzen hat eine Entscheidung für BNE nach innen und außen
    • Welche Chancen bietet BNE für unsere Einrichtung?

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann können Sie mit Hilfe unseres umfangreichen Materials selbständig in Ihrer Einrichtung einen BNE-Simulationstag durchführen. Die Regie Handreichung (PDF 01) und das Drehbuch (PDF 2) geben Ihnen einen grundsätzlichen Überblick über die Vorbereitung und Durchführung des BNE-Simulationstages. Darüber hinaus finden Sie verschiedene Ausgangsszenarien, Auftragskarten und Rollenkarten, mit denen Sie den Simulationstag individuell gestalten können. Insgesamt finden Sie hier 16 pdf-Dateien (Dateivolumen in grauer Schrift), die Sie einzeln einsehen und downloaden können:

>>> 01_Simulationstag.Regie.Handreichung  363 KB
>>> 02_Simulationstag.Drehbuch 324 KB
>>> 03_Simulationstag.Namensschilder 154 KB
>>> 04_Simulationstag.Überschriften 337 KB
>>> 05_Simulationstag.Ausgangsszenario Waldheim 457 KB
>>> 06_Simulationstag.Ausgangsszenario Wiesen  437 KB
>>> 07_Simulationstag.Auftragskarte Leitung Waldheim 431 KB
>>> 08_Simulationstag.Auftragskarten Leitung Wiesen 464 KB
>>> 09_Simulationstag.Allgemeine Auftragskarten 519 KB
>>> 10_Simulationstag.Gruppenaufgaben 439 KB
>>> 11_Simulationstag.Informative Links zu BNE 27 KB
>>> 12_Simulationstag.Rollenkarten 1,2 MB
>>> 13_Simulationstag.Ausgangsszenario vhs Nordhessen 1 MB
>>> 14_Simulationstag.Ausgangsszenario Umweltschule Vogelstadt 1 MB
>>> 15_Simulationstag.Auftragskarte vhs-Leitung Nordhessen 2 MB
>>> 16_Simulationstag.Auftragskarte Leitung Umweltschule Vogelstadt 2 MB


Bestandsaufnahme anhand der 17 SDGs (Nachhaltigkeitsziele)

Gefördert aus Mittel des Landes Hessen im Rahmen des Weiterbildungspakts 2021 bis 2025.

Grafik von PB Hessen

In der Bestandsaufnahme ist eine differenzierte Auseinandersetzung mit den 17 Zielen der nachhaltigen Entwicklung und deren Bedeutung für die Einrichtung möglich. Zudem können die Aktivitäten und Angebote den jeweiligen Entwicklungszielen zugeordnet und analysiert werden. Nutzen Sie dafür die >>> Bestandsaufnahme anhand der 17 SDGS pdf-Datei 275 KB.

 


BNE-Quick-Check

Gefördert aus Mitteln des Landes Hessen im Rahmen des Weiterbildungspakts 2021 bis 2025.

Grafik von PB Hessen

Der BNE-Quick-Check bietet die Möglichkeit, eine Bestandsaufnahme der bisherigen Aktivitäten vorzunehmen, diese den Dimensionen der Nachhaltigkeit zuzuordnen und im Weiteren anhand des PDCA-Zyklus zu analysieren.
Dafür haben wir für Sie als Tool einen >>> BNE-Quick-Check pdf-Datei 209 KB bereitgestellt.

BNE zur Aufgabe der Erwachsenenbildung machen

Basiswissen

Die Transformation der Einrichtung anstoßen

Viele Bildungseinrichtungen setzen sich mit der Frage auseinander, ob sie zukünftig mehr als bisher über ihre Bildungsangebote zu einem gesellschaftlichen Wandel in Richtung ökologischer, ökonomischer und sozial-kultureller Nachhaltigkeit beitragen wollen. Solange der gesellschaftliche Transformationsprozess offen ist – also derzeit noch niemand wirklich weiß, wie sich das Verhältnis zwischen Mensch und Biosphäre zuverlässig nachhaltig gestalten lässt – lassen sich auch Bildungsorte, die sich der nachhaltigen Entwicklung verschreiben, auf einen offenen Prozess ein.

Wie ein solcher offener Entwicklungsprozess in einer Einrichtung der Erwachsenenbildung gestartet werden kann, wird im Folgenden beschrieben:

„Die große Herausforderung unserer Gesellschaften besteht im tiefgreifenden Umbau der Wirtschaftssysteme und im Wandel der Lebensweise in wenigen Jahren, um die Übernutzung unserer Lebensgrundlagen aufzuhalten und den Wohlstand sozial gerecht zu verteilen. Das Gesamtpaket dieser notwendigen und zum Teil bereits laufenden Veränderungsprozesse wird auch als sozial-ökologische Transformation bezeichnet. Aus der Transformationsforschung wissen wir, dass dieser notwendige Wandel „nicht aus einer großen Transformation (besteht), sondern aus vielen kleinen sequenziell und parallel verlaufenden Transformationsprozessen in verschiedenen Subsystemen, die zu einem Wandel der gesellschaftlichen Entwicklung oder der Systemdynamik führen.“ M. Heitfeld/ A. Reif: Sozialökologische Transformation, in: weiterbilden 2 – 2023, S. 12)

Sozial-ökologische Transformation als Rahmenbedingung
der Transformation der Bildungseinrichtung

Foto: Silke Töpfer

Die strategische Entscheidung einer Einrichtung der Erwachsenenbildung, sich als Teil der sozial-ökologischen Transformation zu verstehen, ist folgenreich. Sie bedeutet für eine Einrichtung der Erwachsenenbildung, Bildungsort in einem starken Spannungsfeld zu sein: in einem sehr fluiden Umfeld zu einem Lernort zu werden, der für die Bürgerinnen und Bürger einen sicheren und vertrauensförderlichen Rahmen darstellt, um zu Fragen des persönlichen Lebensstils und des gesellschaftlichen Zusammenlebens nach verantwortlichen Lösungen für morgen und für weltweit zu suchen. Zugleich bedeutet dies, die Widersprüchlichkeit und die Offenheit der Themen in diesen Lernort hereinzulassen und bisherige Sicherheiten in Frage zu stellen.

Diese Ausgangsbeschreibung für einen Veränderungsprozess in einer Bildungseinrichtung macht deutlich, dass die Reichweite einer solchen Veränderung innerhalb der Einrichtung selbst beträchtlich sein wird: Es geht darum, nicht nur Angebote und Abläufe zu verändern, sondern Rolle, Selbstverständnis und Grundhaltungen in einen neuen Einklang zu bringen.

Presencing als Weg

Für einen solchen tiefgehenden Veränderungsprozess ist in der Organisationsentwicklung ein Vorgehen entwickelt worden, das Presencing genannt wird. Orientierung bieten die Gedanken von Friedrich Glasl und Otto Scharmer. F. Glasl: Professionelle Prozessberatung, Stuttgart 2005 / O. Scharmer: Theorie U – Von der Zukunft her führen, Heidelberg 2009

Presencing bedeutet, dass man sich auf das Wesentliche konzentriert und die Bereitschaft entwickelt, dem wirklich Wichtigen eine Chance zu geben. Die Ausgangsfrage würde also lauten: Wollen wir als Erwachsenenbildung Teil der Suche nach einem nachhaltigen Leben sein und unsere Arbeit so gestalten, dass wir mit unseren Lernenden zusammen Antworten finden?

Die Schritte auf dem Weg

Ein Transformationsprozess in Form des Presencing erfasst alle drei Subsysteme einer Organisation:

1. das technisch-instrumentelle System, das u.a. Abläufe, Instrumente und den Ressourceneinsatz umfasst. Im technisch-instrumentellen System schlagen sich die Entscheidungen der Organisation nieder. Sie sind die „Hand“ der Organisation, der Ort der Umsetzung.
2. das soziale Subsystem, in dem Funktionen und Rollen, die Art und Weise der Kommunikation und Interaktion nach innen und außen gelebt werden. Hier ist das „Herz“ der Organisation.
3. das kulturelle Subsystem, in dem die Werte und Ziele, Haltungen und Einstellungen verortet sind – der „Geist“, aus dem heraus die Bildungseinrichtung lebt und arbeitet.

Im Prozess der Transformation werden alle drei Ebenen aufmerksam und ergebnisoffen betrachtet mit dem Ziel, die im Gesamtsystem verborgenen Ressourcen für – in unserem Fall – die BNE zu entdecken. Nachfolgende Grafik ist eine eigene Darstellung der Theorie U nach Scharmer.
>>> Grafik anklicken für eine große Ansicht

grafische Darstellung des TransformationsprozessesDer Weg zum Neuen führt immer durch das
gesamte U und kann nicht abgekürzt werden!

Anregungen zur Gestaltung der Schritte im Presencing-Prozess:

Schritt 1
Sie könnten mit der Frage beginnen: Wo stecken schon Ansätze von BNE in unserem Angebot oder in unserer Arbeitsweise?

Dazu können der >>> BNE Quickcheck pdf-Datei 209 KB oder die >>> Bestandsaufnahme anhand der 17 SDGs pdf-Datei 275 KB genutzt werden. Zielführend sind hier zwei Aspekte: Bearbeiten Sie die Fragen in einem Team, das möglichst viele verschiedene Perspektiven aufweist und achten Sie darauf, dass Sie so genau wie möglich beschreiben, wie das Angebot aussieht und wie es entsteht. Vermeiden Sie Bewertungen!

Schritt 2
Beschreiben Sie im Team und ohne Bewertung, wie die Zusammenarbeit und die Kommunikation bei der Entwicklung dieser Angebote organisiert ist und funktioniert. Bleiben Sie exakt bei der Realität – vermischen Sie noch keine Wunschvorstellungen oder Ideen damit!

Schritt 3
Beschreiben Sie die Philosophie, den Geist, die Leitsätze und Maximen, die handlungsleitend für die Beteiligten an diesen kleinen Pflänzchen sind. Achten Sie darauf, auch hier zu beschreiben und nicht zu bewerten!

Schritt 4
Dies ist die entscheidende Arbeitsphase! Versuchen Sie, die Werte, Haltungen, Leitorientierungen zu benennen, die zum Entstehen der von Ihnen in Schritt 1 identifizierten Ansätze von BNE beigetragen haben und fassen Sie diese in klare Worte.

Schritt 5
Ab jetzt geht es in die Phase, Neues zu entwickeln! Auf der Basis der formulierten Werte, Haltungen und Leitorientierungen entwickeln Sie Ideen, welche Angebote, Lernformate oder Aktivitäten Sie in Richtung BNE zukünftig stärker fokussieren und mit Energie implementieren wollen. Priorisieren Sie die Ideen und entscheiden Sie sich für einen ersten „Prototypen“. Durch ihn soll sichtbar werden, was Sie zukünftig mit Energie verfolgen und in die Welt bringen wollen. Lassen Sie sich durch die Handlungsfelder des grünen Kreises anregen, ihre Vorgehensweisen auf das Wesentliche zu fokussieren!

Schritt 6
Werten Sie die Erfahrung mit Ihrem Prototypen aus und entscheiden Sie danach, wie Sie die Rolle Ihrer Einrichtung im örtlichen Netzwerk sowie die interne Zusammenarbeit und Aufgabenverteilung etc. gestalten wollen. Hier können Sie sich durch das Handlungsfeld >>> Strukturmodelle in Einrichtungen der Erwachsenenbildung sowie das Handlungsfeld >>> Netzwerke und Kooperationen anregen lassen.

Schritt 7
Erst im letzten Schritt beschreiben Sie die zukünftig gültigen Prozesse und Abläufe, definieren Ressourcen und Instrumente, die Sie für die BNE einsetzen wollen.

 

Weitere Anregungen über die Gestaltung eines solchen Presencing-Prozesses finden Sie in der Handreichung des Deutschen Volkshochschulverbandes >>> „Bildung für nachhaltige Entwicklung an Volkshochschulen“.

 

Anregungen finden Sie auch in unserer BNE-Podcast-Reihe für die Erwachsenenbildung >>> Podcast-Episoden des PB Hessen.

 

 

 

Möchten Sie sich in einem kreativen Format mit dem Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung auseinandersetzen? Dann nutzen Sie gerne unseren BNE-Simulationstag für Weiterbildungseinrichtungen. Auf der Seite PB Hessen BNE-Spezial (Baustein 18) finden Sie weiterführende Anregungen und konkrete Arbeitshilfen >>> BNE-Simulationstag.