Handlungskompetenzen der BNE

Elfter Baustein

Gestaltungskompetenz als die Kompetenz von BNE
im Dreiklang Wissen – Können – Wollen

Gestaltungskompetenz ist zu verstehen als die Fähigkeit „Wissen über nachhaltige Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können“. Das heißt, aus Gegenwartsanalysen und Zukunftsstudien Schlussfolgerungen über ökologische, ökonomische und soziale Entwicklungen in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit zu ziehen und darauf basierende Entscheidungen treffen, verstehen und individuell, gemeinschaftlich und politisch umsetzen zu können, mit denen sich nachhaltige Entwicklungsprozesse verwirklichen lassen.
Sie bildet eine „mehrdimensionale Kompetenzstruktur, die den Menschen zur Kommunikation und Kooperation in einem komplexen und dynamischen gesellschaftlichen und natürlichen Umfeld befähigt“, siehe auch >>> https://meine-bne.de/home/expertinnen/kompetenzen

 

Zwölf Teil-Kompetenzen wurden für die Umsetzung der Aspekte der Nachhaltigkeit und die Erreichung der Ziele der BNE (eine zukunftsweisende und eigenverantwortliche Mitgestaltung einer nachhaltigen Entwicklung zu ermöglichen) vom Nationalkomitee der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005-2014) in Anlehnung an die von der OECD formulierten Schlüsselkompetenzen definiert.

Diese Kompetenzen sind im Einzelnen:

Sach- und Methodenkompetenz
1. Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen.
2. Vorausschauend denken und handeln.
3. Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen.
4. Risiken, Gefahren und Unsicherheiten erkennen und abwägen können.

Sozialkompetenz
5. Gemeinsam mit anderen planen und handeln können.
6. An Entscheidungsprozessen partizipieren können.
7. Sich und andere motivieren können, aktiv zu werden.
8. Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen können.

Selbstkompetenz
9. Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können.
10. Selbstständig planen und handeln können.
11. Empathie und Solidarität für Benachteiligte zeigen können.
12. Vorstellungen von Gerechtigkeit als Entscheidungs- und Handlungsgrundlagen nutzen können.

Prof. Dr. Gerhard de Haan erläutert BNE und die entsprechenden Kompetenzen in einem Vortrag >>> Video „Was ist gute Bildung für nachhaltige Entwicklung?“.

Ausführliche Beschreibungen zur Gestaltungskompetenz finden Sie auch auf >>> meine-bne.

BNE als pädagogisches Konzept

Sechster Baustein

Das Konzept „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ beschreibt eine ganzheitliche und transformative Bildung. Es verbindet moderne pädagogische Ansätze mit den Inhalten der Nachhaltigkeit.

Um ganzheitliche und transformative Bildungsangebote zu gestalten, bedarf es des Zusammenspiels von Lerninhalten, Lernergebnissen, Pädagogik sowie Lernumgebungen, um Lernende zu befähigen, den Weg zur nachhaltigen Entwicklung zu verstehen und sich aktiv in den gesellschaftlichen Transformationsprozess einzubringen.

BNE orientiert sich an Themen der Nachhaltigkeit, globalen Perspektiven, der Gestaltung der Zukunft und Gerechtigkeit (intra- und intergenerative Gerechtigkeit, Ressourcengerechtigkeit, globale Gerechtigkeit und Chancengerechtigkeit). Sie ist dabei handlungsbezogen und partizipativ und vermittelt entsprechende Reflexions- und Planungskompetenzen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung setzt Methoden ein, die partizipatives, konstruktives, forschendes, reflexives und diskursives Lernen unterstützen, um den Blick sowohl auf lokale als auch globale Themen zu lenken. BNE basiert auf einem Bildungsverständnis, bei dem Lernende und Lehrende gemeinsam Wissen schaffen („konstruieren“), um verantwortungsvolles Denken und Handeln zu ermöglichen.

Voraussetzungen für gelingende BNE beschreibt Prof. Dr. Gerhard de Haan in seinem Vortrag „Was ist gute Bildung für nachhaltige Entwicklung?“ – hier das >>> Video des Vortrages.

Eine Sammlung von Links zu BNE-Methoden finden Sie hier:

>>> Buchveröffentlichung der Deutschen UNESCO-Kommission e.V: Bildung für nachhaltige Entwicklung in der außerschulischen Bildung: Qualitätskriterien für die Fortbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Leitfaden für die Praxis, S. 26, ISBN978-3-940785-42-8.

>>> BNE-Portal des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

>>> Umweltschulen

>>> Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), München

>>> Methodenheft des BNE-Sachsen

>>> Reflectories.de – Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Didaktik der Geographie

Bildung zur nachhaltigen Entwicklung

Fünfter Baustein

Nachhaltige Entwicklung und
Bildung zur nachhaltigen Entwicklung

Von nachhaltiger Entwicklung zur BNE als Auftrag für die Erwachsenenbildung – Definitionen

„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.

Zwei Schlüsselbegriffe sind wichtig:
1. Der Begriff „Bedürfnisse“, insbesondere der Grundbedürfnisse der Ärmsten der Welt;
2. der „Gedanke von Beschränkungen“, die der Stand der Technologie und sozialen Organisation auf die Fähigkeit der Umwelt ausübt, gegenwärtige und zukünftige Bedürfnisse zu befriedigen.“
Quelle: Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (1987) auf der Seite des >>> Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

Nachhaltigkeit, nachhaltige Entwicklung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind eng miteinander zu verschränken, wenn die weltweit getroffenen Vereinbarungen der Agenda 2030 umgesetzt werden sollen. Bildung für nachhaltige Entwicklung hat die zentrale Aufgabe, Menschen zu befähigen, sich aktiv einzubringen und den gesellschaftlichen Transformationsprozess mitzugestalten.

Die geläufigste Definition liefert das >>> BNE-Portal des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: „BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. Eine solche gesellschaftliche Transformation erfordert starke Institutionen, partizipative Entscheidungen und Konfliktlösungen, Wissen, Technologien sowie neue Verhaltensmuster. BNE befähigt Menschen zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln. Dabei stehen bestimmte Fragen im Vordergrund. Etwa: Wie beeinflussen meine Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen in meiner Kommune oder in anderen Erdteilen? Welche Auswirkungen hat es beispielsweise, wie ich konsumiere, welche Fortbewegungsmittel ich nutze oder welche und wie viel Energie ich verbrauche? Welche globalen Mechanismen führen zu Konflikten, Terror und Flucht? Oder was können wir gegen Armut tun? Zusammengefasst: BNE ermöglicht es allen Menschen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle nachhaltige Entscheidungen zu treffen.“

Auf dem BNE-Portal finden Sie weitere umfangreiche Materialien zum Stöbern.

Eine weitere BNE-Definition der >>> Umweltschulen bezieht sich auf die Theorie der starken Nachhaltigkeit und nicht auf den zunehmend unscharfen alltagssprachlichen Gebrauch des Begriffes „Nachhaltigkeit“:

Bildung für nachhaltige Entwicklung
fördert Werte und Kompetenzen, die dazu beitragen können, die Gesellschaft nachhaltig zu gestalten
greift die beiden großen Diskussionsstränge im Nachhaltigkeitsdiskurs auf und bezieht sie aufeinander, d.h. sie sucht nach inter- und intragenerationeller Gerechtigkeit und analysiert und kritisiert dementsprechend inter- und intragenerationelle Ungerechtigkeit und fördert die Erforschung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und deren Achtung als unabdingbare Voraussetzung für ein gutes Leben aller Menschen
macht „Leitplanken“ einer nachhaltigen Entwicklung – so die Regel des konstanten Naturkapitals, die Managementregeln und Nachhaltigkeitsstrategien wie Effizienz, Suffizienz, Resilienz – erfahrbar und nachvollziehbar
greift „Schlüsselthemen“ einer nachhaltigen Entwicklung auf
basiert auf einem Bildungsverständnis, nach dem Wissen von Lehrenden, Lernenden und ggfs. weiteren Beteiligten gemeinsam geschaffen („konstruiert“) wird und setzt daher Methoden ein, die partizipatives, konstruktives, forschendes, reflexives, diskursives Lernen unterstützen
sucht und vermittelt Handlungsorientierungen in der Lebenswelt.

 

Bei den >>> Umweltschulen finden sich zudem Erläuterungen zu Aspekten wie Werte, Kompetenzen, Gerechtigkeit, Bildungsverständnis und Handlungsorientiertung.

Weitere Informationen zu BNE und dem handlungsorientierten Bildungskonzept >>> Hand Prints bei Germanwatch e.V.

Der Begriff der BNE weist Überschneidungen auf mit den Begriffen des >>> Globalen Lernens und des >>> transformativen Lernens, wie er vom Umweltbundesamt verwendet wird.

Eine anschauliche Erklärung des Begriffs „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ liefert dieses >>> Video von RENN West.

Angebotsentwicklung nach BNE-Kriterien

Handlungsfeld

Die BNE-Kriterien bei der Angebotsentwicklung
professionell umsetzen

Bildung für nachhaltige Entwicklung ist zu großen Teilen aus der Umweltbildung hervorgegangen, umfasst aber neben den ökologischen auch ökonomische und sozial-kulturelle Bereiche, ohne die die sozial-ökologische Transformation nicht gelingen kann.

Sie verfolgt dabei den Anspruch, Fähigkeiten und Werte, also Kompetenzen, an die Bürgerinnen und Bürger zu vermitteln und dies, ohne die Lernenden zu überwältigen. Was ist also bei der Planung eines Lernangebots, das die Kriterien der BNE umsetzt, zu bedenken?

Was ist BNE eigentlich?

Bildung für nachhaltige Entwicklung versteht sich nicht als neues pädagogisches Zauberrezept, sondern fußt auf einem bewährten ganzheitlichen Bildungskonzept, das Kopf, Herz und Hand ins Lernen einbezieht. Mit dieser Vorstellung von ganzheitlicher Bildung werden die Themen aus allen Feldern der nachhaltigen Entwicklung aufbereitet, also ökologische Themen, aber auch ökonomische und sozial-kulturelle Aspekte einbezogen – siehe auch Baustein 9 >>>Dimensionen der Nachhaltigkeit.

Zentral ist es, den Fokus auf den Erhalt der endlichen Ressourcen des Planeten Erde zu richten und bei der Suche nach verträglichen Lösungen die ökonomischen und die sozial-kulturellen Bedingungen, unter denen sie entstehen, mitzudenken. Die >>> 17 Goals to Transform Our World der Vereinten Nationen geben hierfür einen konzeptionellen Rahmen vor – siehe Baustein 8 >>> Ziele der nachhaltigen Entwicklung.

Das übergeordnete Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger darin zu unterstützen, ihren individuellen Lebensstil so nachhaltig zu gestalten, wie sie es für richtig halten auf der Basis ihres Wissens und ihrer Möglichkeiten und ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie sich aktiv in die Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft vor Ort und weltweit einsetzen können. Insgesamt geht es darum, Handlungskompetenzen für die sozial-ökologische Transformation zu erlernen – verbunden mit einer entsprechenden Haltung (siehe >>> Berliner Erklärung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung der UNESCO 2021).

Ein wesentliches Element der BNE ist das Bilden von Netzwerken und Gemeinschaften, in denen die einzelnen Personen die Wirksamkeit ihrer Handlungen erfahren können. Wer in der Resonanz mit ebenfalls Engagierten handelt, schafft es besser, Routinen zu verlassen und Neues auszuprobieren. Eine solche Erfahrung – Teil einer lernenden, suchenden, engagierten Gemeinschaft zu sein – ist ein zentrales Moment gelingender BNE. Menschen erleben eine Erweiterung ihrer individuellen Selbstwirksamkeit durch das gemeinsame Denken und Handeln mit anderen. Dadurch wird auch die Lücke zwischen Einstellung und Handeln, die oft als Hindernis für das Aktivwerden beschrieben wird, überwindbar. In diesem Sinne werden Bildungsräume zu Motivationsräumen für die Einzelnen und Orte der kreativen Lösungssuche. Auch wenn das individuelle Handeln nur begrenzte Wirkung entfaltet, wächst die Wirkung rapide an, wenn sich viele Individuen zusammenschließen. Dafür sind Bildungsveranstaltungen exemplarische Lernorte, die aus der Problemorientierung in die Handlungsorientierung führen können, wenn Thema und Ziel, Ort und Gemeinschaft die lernenden Menschen berühren.

Grafik von Antje van Look

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Diese „Big Five der BNE“  können als die fünf wichtigsten Fragen für die Entwicklung von BNE-Angeboten genutzt werden: Ist das Thema ein Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung? Welche Methoden sind geeignet, die Teilnehmenden aktiv in die Suche nach Problemlösungen einzubinden?, etc.

Reflexionsfragen

  • Welche methodischen und didaktischen Elemente passen zu Thema und Zielgruppe?
  • An welchen Lernorten kann das Thema für die Teilnehmenden auf inspirierende Weise erfahren werden?
  • Mit welchen Kooperationspartnern zusammen kann das Angebot am besten geplant und umgesetzt werden?
  • Welche Ziele, z.B. in Bezug auf kommunale Vorhaben (wie Fernwärmenetz oder Bürgerstrom) verfolgt das Angebot?
  • Wer soll deshalb in die Planung einbezogen werden und wer muss über die Ziele der Veranstaltung informiert werden?
  • Wie kann die Vernetzung der Teilnehmenden über die Veranstaltung hinaus unterstützt werden? Können wir den Lernenden eine Fortsetzung anbieten, weitere Treffen nach dem eigentlichen Angebot organissieren oder Vereine / Initiativen vor Ort empfehlen, die Mitwirkende suchen?

Was tun?

Als Leitbild für die Angebotsentwicklung kann die Vorstellung dienen, dass Menschen dann bereit für Veränderungen sind, wenn sie vom Ziel der Veränderung emotional berührt sind. Setzen Sie sich deshalb mit dem Konzept BNE auseinander (siehe Bausteine 5 und 6). Sie werden Aspekte finden, die bereits Teil Ihrer Arbeitsweise sind, aber auch andere, die Sie zukünftig stärker berücksichtigen wollen. Zentral ist es, die Balance zwischen Überwältigungsverbot (siehe Baustein 7 >>> Beutelsbacher Konsens) einerseits sowie Kompetenzorientierung und damit Handlungsorientierung andererseits zu wahren und ein Lernbündnis auf Augenhöhe mit den Teilnehmenden einzugehen.

Anregungen

Bildungsaktivitäten sind als Beitrag zu einer nachhaltigen Transformation der Gesellschaft zu verstehen und vermitteln die dafür notwendigen Kompetenzen.

Mehr dazu beim >>> Institut Futur der Freien Universität Berlin, wie es die Agenda 2030 vorsieht.

Auf dem Portal Globales Lernen finden Sie eine anschauliche Zusammenfassung der zwölf Kompetenzen der BNE von Prof. Dr. Gerhard de Haan, die auch für Erwachsene gelten >>> BNE-Kompetenzen.

BNE-Podcast für die Erwachsenenbildung – Episode 3
>>>
Wie geht es denn genau? Was braucht es,
um wirksame BNE-Angebote zu machen?

 

 

Das Konzept >>> Rounder Sense of Purpose verknüpft Kompetenzvermittlung mit den Nachhaltigkeitszielen und ist eine anregende Quelle für alle pädagogischen Fachkräfte, die Bildung für nachhaltige Entwicklung anbieten wollen.

>>> Prinzipien der Ermöglichungsdidaktik von Prof’in I. Schüßler pdf-Datei 216 KB

>>> 10 didaktische Prinzipien zur Förderung von Lernfreude von Prof’in I. Schüßler

>>> Leitfragen zur Erstellung eines BNE-gerechten pädagogischen Angebots pdf-Datei 61 KB – Zusammenstellung von Eva Heinold-Krug

Das >>> Konzept des Handabdrucks wird sehr anschaulich in der Übersicht von  Germanwatch dargestellt.

Die >>> Arbeiten der vier Preisträger/innen des Innovationspreises 2023 des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V.  bieten Anregungen für weitere eigene Projekte.

Personalpolitik und -entwicklung für BNE

Handlungsfeld

Interne und externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
als wichtigste Ressource

Bildungsangebote zu entwickeln und in der Organisation zu verankern, die den Qualitätskriterien der BNE entsprechen (siehe Handlungsfeld >>> Angebotsentwicklung nach BNE-Kriterien) erfordert spezifische Kompetenzen, fundiertes Wissen über die Hintergründe nachhaltiger Entwicklung, Kenntnisse der kommunalen bzw. lokalen Ziele und örtlichen Akteure sowie die Fähigkeit der Pädagoginnen und Pädagogen, sozial-emotionale Lernsettings auf der Basis seriösen Wissens zu gestalten. In Bezug auf die Organisation selbst bedarf es der Fähigkeit, einen partizipativen Transformationsprozess zu gestalten und in den laufenden Betrieb zu integrieren siehe dazu das Basiswissen >>> BNE zur Aufgabe der Erwachsenenbildung machen.

„Wir sind zuversichtlich, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als Nachhaltigkeitsziel 4.7 und als Wegbereiter aller 17 Nachhaltigkeitsziele die Grundlage für den erforderlichen Wandel bietet, indem sie jedem und jeder Wissen, Kompetenzen, Werte und Einstellungen vermittelt, die notwendig sind, um den Wandel hin zu einer nachhaltigen Entwicklung mitzugestalten.“

Mehr dazu in der >>> Berliner Erklärung (zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung) der UNESCO 2021.

Das Ziel, bis 2030 „jedem und jeder“ die erforderlichen Kompetenzen für die Mitwirkung an der sozial-ökologischen Transformation zu „vermitteln“ bezieht sich sowohl auf das formale als auch auf das non-formale Bildungssystem. Damit kommt der Erwachsenenbildung die Aufgabe zu, mehr als 60% (18 – 65 Jährige, Stand 2021) der Bevölkerung zu erreichen. Dies ist die Altersgruppe derjenigen, die aktuell im Alter und in der Funktion sind, Entscheidungen über das Ausmaß an Nachhaltigkeit mit lokaler und globaler Auswirkung zu treffen.

Hieraus wird deutlich, dass die Anforderungen an die Erwachsenenbildnerinnen und Erwachsenenbildner immens sind, weshalb die folgende Selbstverpflichtung in die „Berliner Erklärung“ aufgenommen wurde:

„Die entscheidende Rolle der Lehrkräfte bei der Förderung von BNE anzuerkennen und in die Kompetenzentwicklung von Lehrenden und anderem pädagogischen Personal auf allen Ebenen zu investieren sowie einen bereichsübergreifenden Ansatz bei der Transformation der Bildung sicherzustellen.“
aus der „Berliner Erklärung“ der UNESCO 2021, s.o.

Die Anforderungen an die Kompetenzen des Personals in der Erwachsenenbildung sind also hoch – wie können Bildungseinrichtungen in ihrer Personalpolitik und Personalentwicklung vorgehen? Wie so oft ist auch hier der Blick auf die bereits vorhandenen Ressourcen hilfreich und die Frage, wie sie im Blick auf die angestrebten Einrichtungsziele leicht weiter ausgebaut werden können.

Reflexionsfragen

  • Sind die Qualifikationen und Kompetenzen der Mitarbeitenden in Bezug auf BNE bekannt? Wie ist der Stand?
  • Wie werden BNE-Kompetenzen bei der Personalauswahl priorisiert?
  • Wie werden Weiterbildungsmöglichkeiten in Bezug auf BNE im Team bekannt gemacht? Wie wird dafür Sorge getragen, dass alle Funktionsbereiche eingebunden werden?
  • Wie werden Lehrende in die BNE-bezogene Personalentwicklung eingebunden?
  • Wie wird der Wissenstransfer zwischen den Arbeitsbereichen und mit externen Netzwerkpartnern organisiert? Wie werden diese Angebote wahrgenommen?
  • Wie wird die Mitwirkung von Mitarbeitenden auf allen Ebenen an der Weiterentwicklung von Angeboten und Arbeitsweisen sichergestellt?
  • Wie werden Ideen und Anregungen aus allen Bereichen aktiv eingeholt und evaluiert?

Was tun?

Bearbeiten Sie die Reflexionsfragen mit Ihren Mitarbeitenden zusammen. Setzen Sie bei der Auswertung Schwerpunkte und stimmen Sie Ihre Personalpolitik und Personalentwicklung mit Ihren strategischen Zielen bezüglich der Verankerung von BNE in Ihrer Einrichtung aufeinander ab. Nutzen Sie das Engagement Ihrer Mitarbeitenden und leicht zugängliche Lernmöglichkeiten in Ihrem Umfeld, z.B. durch die Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern. Machen Sie BNE-Kompetenzen zu einem Auswahlkriterium bei Neueinstellungen.

Anregungen

Auf der >>> Seite des hessischen Umweltministeriums sind die hessenweiten Aktivitäten des Ministeriums im Kontext BNE sowie die Aktivitäten der wichtigsten Akteure in der BNE in Hessen zu finden. Hier finden sich Anregungen für alle Bildungsbereiche.

Bildungsaktivitäten sind als Beitrag zu einer nachhaltigen Transformation der Gesellschaft zu verstehen und vermitteln die dafür notwendigen Kompetenzen.
Mehr dazu beim >>> Institut Futur der Freien Universität Berlin, wie es die Agenda 2030 vorsieht.

Im Baustein 11 >>> Handlungskompetenzen der BNE werden die Kompetenzen für BNE definiert.